Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten

Malen Sie sich das Schlimmste aus, das passieren kann.

Sie stolpern auf offener Bühne. Sie kriegen einen Lachanfall. In der ersten Reihe schläft jemand. Jemand in der zweiten Reihe horcht an seiner Uhr. Sie haben einen Frosch im Hals. Sie haben die Moderationskarten durcheinander gebracht. Sie haben die Karten zuhause vergessen. Sie haben die Karten auf den Boden geschmissen. Die Technik funktioniert nicht. Sie haben einen Schluckauf. Die Hose steht offen. Rote Flecken im Gesicht. Schweissflecken unter den Armen.

Davon wird Ihnen sicher etwas widerfahren. ETWAS! Nicht ALLES auf einmal.

Vertrauen Sie darauf, dass Ihre Zuhörer auch „nur“ Menschen sind und Ihnen verzeihen werden.

Was außer blindem Vertrauen könnte Sie noch stärken?

Wenn Sie sich in den Worten Erst verstehen, dann verstanden werden
 in Ihrer kommunikativen Grundeinstellung wiederfinden, dann haben Sie doch eigentlich schon gewonnen. Wenn wir mit der Absicht zuhören, andere zu verstehen, statt mit der Absicht zu antworten, selbst zu reden, dann beginnen wir mit wirklicher Kommunikation und dem wahren Aufbau von Beziehungen. Auch im Monolog des Vortrags. Dann gibt es mehr Chancen, offen zu sprechen und verstanden zu werden. Verstehen zu wollen erfordert Rücksicht; verstanden werden zu wollen verlangt Mut.

Dritte stärkende Idee: Glaubenssätze

Zum Beispiel Bachblüte Nr. 7 Chestnut Bud Ich sehe sehr wachsam in diese Welt. Ich lerne.

Bachblüte Nr. 33 Walnut Ich glaube an mich. Ich finde und gehe meinen Weg. Zuversicht und Sicherheit sind meine Stärken.

Im Übrigen: Wer Schwächen und Lücken nicht verzeihen kann, sondern sich daran auch noch berauscht – der soll`s doch bitte erstens besser machen und zweitens dringend Nachhilfe in Grossherzigkeit nehmen. Und ansonsten zuhause bleiben. Bei Ihren vergessenen Karten. Oder woanders.

„Chef, vielen Dank, dass Sie sich gerade jetzt für ein Gespräch Zeit nehmen. Wir sind alle mächtig angespannt, das Projekt steht ja kurz vor dem Abschluss. Neben ein paar anderen Punkten, die wir bezüglich der Umstellung der Produktion auf die neue Technologie noch klären wollen, möchte ich von Ihnen ein kurzes Feedback über meinen Einsatz im laufenden Projekt.“
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Um die Stimme aufzuwärmen, ist es gut, die Stimmlippen oder auch Stimmbänder, zu lockern. Das machen wir auch locker und ohne nach zu drücken mit einem stimmhaften brrrrrr.

Wir wollen ja explizit die Stimmlippen aufwärmen, deswegen machen wir das MIT Klang. Aber auch Arbeitskollegen freuen sich über eine kleine klangliche Abwechslung im tristen Alltagseinerlei.

Wer Angst hat, ausgelacht zu werden, liegt total falsch! Ihr schenkt euren Mitmenschen AUCH Stimmtraining – in Form von Lachen! Lachen ist für den gesamten Stimmapparat das Beste!

Beim brrrrrr können wir nur eine Sache falsch machen – nämlich nachdrücken.

Wir kennen das von hitzigen Diskussionen, wenn man sich ärgert, weil einem gerade wieder einer ins Wort gefallen ist. Dann schlägt die Stimme um in dieses hysterische Kreischregister, die Atmung wird flacher, die Wortbeiträge aggressiver. Im Raum herrscht zunehmend Gefahrenstimmung – klar, flache Atmung bedeutet Gefahr – war schon in der Steinzeit so.

BRRRRR – einfach mal selbst drei-viermal ausprobieren, dann bekommt man ein Gefühl für den eigenen Atemrhythmus.

Wer das drauf hat, deeskaliert auch schwierige Gesprächssituationen.

Viel Spaß beim Üben!

 

 

Manchmal muss die Rhetorik sich den Gesetzen der Mathematik unterwerfen. Aus zwei waghalsigen Behauptungen – Backen ist Liebe und Sanella ist Backen – Backen ist ja erst mal eine Zubereitungsweise und Sanella ist Margarine – ergibt sich plötzlich eine logische Verbindung nach dem Prinzip:

A gleich B, B gleich C, also A gleich C.

Diese Trivialität nennt man die Transitivtät der Gleichheit und in der Rhetorik Chiasmus.

Im folgenden rhetorischen Kniff wird das Anfangswortfeld wiederholt: „Seien Sie nicht nur Ihr Mann, seien Sie auch Ihr Talisman!“

Dass das Ganze Anapher genannt wird, macht es auch nicht besser – klingt trotzdem behämmert.

 

Imagekampagnen können aufgrund menschlichen Versagens gründlich danebengehen. EIN falsches Wort und das wars und der Kunde im Laden fragt sich, ob die Strategen aus der Marketingabteilung noch alle Tassen im Schrank haben. Das jedenfalls mussten wohl die Spanier gedacht haben, die 1983 den neuen Geländewagen von Mitsubishi kaufen sollten.

Das Modell hieß Pajero. Namenspate war die südamerikanische Gebirgskatze Leopardus pajeros.

Dumm nur, dass „pajero“ das spanische Vulgärwort für „Wichser“ ist.

Mc Donalds schoss 1996 mit dem Arch Deluxe (phonetisch: Artsch dilax) oder den Arsch delüx den Vogel ab. Das ist angewandte Rhetorik.

Seit Aristoteles hat sich an diesen drei Eckpfeilern nichts geändert.

  1. der Charakter des Redners – Ethos
  2. der emotionale Zustand des Hörers und die Stimmung, die ich dort erzeuge – Pathos
  3. das Argument – Logos

Das Argument hielt Aristoteles für das wichtigste Mittel der Überzeugung. Vernunft sollte an erster Stelle stehen.

Die Welt wäre ein anderer Ort, könnten wir Menschen weitreichende Entscheidungen nach reiflicher Analyse treffen.