Ein bisschen mehr auf dem Konto würde uns schon sehr helfen-und ein Unmensch ist der Chef auch nicht, der lässt schon mit sich reden. Mal gucken, was der sagt. Am besten gleich zu Anfang des Jahres.“

Und zwar im Rahmen des alljährlichen Mitarbeitergespräches.

Ein klug gewählter Zeitpunkt für eine Gehaltsverhandlung. Ebenso gut:

Nach einem erfolgreichen Projekt oder nach mehreren erfolgreichen Projekten. Emotionslos und sachlich sagen:

Das und das habe ich erfolgreich gemacht, das hat dem Unternehmen den und den Vorteil gebracht.
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Sie wollen für das kommende Jahr Ihr Gehalt neu verhandeln.

Wie steigen Sie ins Gespräch ein? Abhängig von der Firmenstruktur machten Sie entweder mit Ihrem Chef direkt oder mit seiner Sekretärin einen Termin aus.

Mitarbeiter: „Guten Tag Chef, sehr gerne möchte ich zum Beginn des neuen Jahres 2017 über eine Gehaltserhöhung sprechen. Vielen Dank für diesen Termin.“

Vorgesetzter: „Dann legen Sie mal los.

Sehr schön! Ihr Vorgesetzter gibt Ihnen die Gelegenheit, das Gespräch zu eröffnen, zu führen.
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„Jetzt mach dich mal hier nicht so breit!“ „Genau! Und red nicht so laut.“ 

„Und lach nicht so laut.“ 

„Bleib mal hübsch bescheiden.“ 

Bescheiden ist nicht hübsch. Bescheiden ist kontraproduktiv für die eigene Entfaltung. Aber genau darum geht es im Leben: Wer nimmt sich Raum und Zeit? Wer überzeugt die Kunden, die Kollegen, die Vorgesetzten, die Mitarbeiter von Ideen und Produkten? Derjenige, der sich bescheiden im Hintergrund hält? Oder der sich exponiert und damit ein Risiko eingeht? Neid muss man sich erarbeiten, Mitleid bekommt man geschenkt. Und genauso sieht auch der körperliche Gestus aus. Je höher die Position eines Menschen, desto geringer sein mimisches Ausdrucksspektrum. Die Mimik eines Machtmenschen ist so ruhig wie ein Pokerface. So unbewegt wie der Maschsee bei Windstille.

„Höhle der Löwen… da muss ich gerade dran denken.“

Es gehört schon einiges an Standing dazu, mit so einem Gesprächspartner gelassen umzugehen. Eine unbewegte Mimik und eine sparsame Gestik bedeuten ja nicht zwangsläufig Arroganz. Die Arroganz sagt: „Ich finde mich gut, dich aber nicht.“ Und automatisch zieht sich eine Augenbraue und ein Nasenflügel nach oben – Ekel und Verachtung. Das Selbstbewusstsein sagt: „Ich find mich gut, dich auch.“ Lächeln, Lachfalten – Augenringmuskeln kontrahieren beidseits.

 

 

„Nessi, was ist das denn für ein Thema? Verlegenheitsgesten – wozu soll das denn gut sein? Hä??“

„Matthias, was denkst du?“

„Ich? äähh.. ich weiss nicht…“

Wenn wir genau hinsehen, erkennen wir in Sekundenschnelle in Matthias Gesicht die schreckgeweiteten Augen und die hochgezogenen Augenbrauen – was muskulär muskulär EIN Vorgang ist, denn der Augenheber dient ja dazu, die Augen schnell und ruckhaft zu öffnen. Diesen Gesichtsausdruck kennen wir von der Überraschung und vom Schreck. Wobei sich nach den ersten Millisekunden erweisen muss, obs ein guter Schreck mit einer tollen Geburtstagsüberraschung ist oder ein schrecklicher Schreck mit Lebensgefahr. Häufig folgt nach Beurteilen der Situation bei Erleichterung der Griff ins Gesicht, an die Stirn oder das Streichen über den Kopf bis zum Nacken. Aber das ist nicht nur Erleichterung, sondern auch ein kleines bißchen Verlegenheit darüber, sich lächerlich gemacht zu haben. Die Situation war doch gar nicht so schlimm und man ist drauf reingefallen. Peinlich. Eine sehr berühmte Handhaltung ist die Beckerfaust. Sie zeigt auch Erleichterung – aber nicht nach einem Schreck, sondern nach einer grossen inneren Anspannung und einer hohen Konzentration. Die Beckerfaust ist das eindeutige Zeichen für Triumph, auch Triumph, sich selbst so gut unter Kontrolle gehalten zu haben. Die Hand, die das Gesicht berührt, deutet also auf Verlegenheit hin. Der Griff ans Ohrläppchen – bitte nicht INS Ohr – ist dafür typisch, das Streichen über den Kopf, das Befummeln der anderen Hand, das Drehen am Ring oder an der Armbanduhr.

Diese Selbstberührung dient der Selbstberuhigung, der Rückversicherung und der eigenen Erdung: „Bin ich noch da? Kann ich mich noch fühlen?“ Aber wie immer, wenn wir reden, redet auch der Körper nicht immer eindeutig. Die Hand vor dem Mund – die Denkerpose – oder das eben erwähnte Drehen am Ring kann auch bedeuten:

„Ich halte mich zurück und sage jetzt besser nicht, was ich denke.“

 

 

Hände können soviel: Zupacken, sich an einer Felswand hochziehen, Babys streicheln, Hunde streicheln, Putzen – besonders kleine Hände kommen prima in die Ecken – Malen, Bildhauern. Pantomimen erzählen mit ihren Händen ganze Geschichten. Hände wehren ab –

„Nein, ich bin nicht Ihrer Meinung..“

Laden wieder ein –

„…kann aber Ihrer Argumentation gut folgen..“

demonstrieren Gemeinsamkeit-

„..und denke, wir beide könnten zusammen win-win-Lösungen finden.“

und ergreifen Chancen –

„Wenn auch Sie bereit sind, meinen Ausführungen zu folgen.“

Handflächen nach unten, Finger gespreizt demonstrieren Abwehr, Handfläche nach oben laden ein oder ergreifen – je nach Krümmungsgrad der Finger.

Handflächen nach innen, zum eigenen Körper gerichtet, sind bereit, ein Holzbrett zu durchschlagen oder symbolisch, Probleme und wirre Gedanken.

Sind die Finger dabei geschlossen, zeigen sie Konsequenz an, gespreizte Finger zeigen den Grad der Emotionalität an.

Gleichzeitig gestikulierende Hände verstärken, wie ein Lautsprecher, diese Emotionen.

 

 

10 gespreizte Finger-Handflächen nach innen – deuten auf eine hohe Emotionalität hin,

2 geschlossene Handflächen – grenzen uns von den anderen Menschen ab. Geisteshaltung spiegelt Körperhaltung. Instinktiv erkennt unsere Umwelt, ob Inhalt und Ausdruck zusammen passen oder ob wir lügen. Im Talmud steht es so:

Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.

Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.

Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.

Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.

Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.