Für den gesunden Umgang mit 8 verschiedenen Cheftypen erfahren Sie in diesem Beitrag mehr über die leichte Anwendung von Kommunikationspsychologie und diplomatisches Geschick.

Der Psychologe Fritz Riemann erkannte vier Grundängste, die sich wiederum auf zwei Grundängste herunterbrechen lassen: Die Angst vor zu viel oder zu wenig Nähe und die Angst vor zu viel oder zu wenig Freiheit. Daraus leiten sich vier Grundtypen ab:

Der Nähe-Typ wie der Softie-Chef

Der Distanz-Typ wie der cholerische Cheftyp

Der Ordnung-Typ wie der korrekte pedantische Cheftyp

Der Chaos-Typ wie der chaotische Cheftyp

Diese vier Grundtendenzen lassen sich unendlich mischen.

In der Rhetorik geht es darum, möglichst ergebnisoffen miteinander zu kommunizieren. Es geht nicht um Therapie. Wer will auch schon die Chefin oder den Chef therapieren? Daher ist es nicht von großem Belang, warum jemand cholerisch, pedantisch, autoritär oder narzisstisch ist. Die rhetorisch interessante Frage ist: Wie gehe ich mit diesem Menschen möglichst respektvoll um? Wie schaffe ich es, Verhaltensweisen zu beobachten, ohne mich von ihnen provozieren zu lassen? Provokation bedeutet immer Eskalation und die ist im beruflichen Kontext vielleicht noch weniger wünschenswert als im privaten.

Frei nach dem Motto: Love it, leave it, change it. Da wir andere nicht ändern können, sondern nur uns selbst, ist das Einnehmen eines neuen Blickwinkels manchmal das einzige hilfreiche Mittel, das uns zur Verfügung steht.

Tatsächlich gibt es ein Geheimrezept und das lautet Umdeutung. Beim Umdeuten frage ich: Was gefällt uns an diesem (eigentlich ätzenden) Verhalten?  Eine sehr provokante Frage, das ist mir natürlich bewusst. Es lohnt sich aber, darüber nachzudenken. Wir kommen auf neue gute Ideen. Durch die Technik des Umdeutens erlangen wir wieder mehr Handlungsfreiheit zurück, da wir in der Lage sind, eine andere Perspektive einzunehmen.

Wie funktioniert das Umdeuten? 

Durch das Umdeuten wird einer Verhaltensweise ein neuer Sinn gegeben. Jedes Verhalten spielt sich im Rahmen des jeweiligen Menschen ab. Daher nennt man die Methode des Umdeutens auch Reframing. Rahmen sind natürlich genauso individuell wie wir Menschen, nur vergessen wir das häufig und schließen von uns auf andere. Um eben das zu vermeiden, beschäftigt sich die Systemik mit dem Blick auf das Gesamtsystem, in dem das Verhalten als sichtbare Spitze „des Eisbergs“ uns zu denken gibt.

Die Technik des Reframing geht auf die Familientherapeutin und Systemikerin Virginia Styr zurück.

Betrachten wir die Verhaltensweise Rauchen in einem neuen Licht: Rauchen ist natürlich sehr ungesund und nicht unterstützenswert – wenn wir von uns selbst ausgehen. Aber wir wollen ja nicht von uns auf andere schließen. Rauchen bedeutet für einen ehemalig Heroinabhängigen aber schon ein Riesenschritt in Richtung Gesundheit. Der erste und schwierigste Schritt in Richtung verantwortungsvollerer Umgang mit der eigenen Gesundheit hat begonnen. Hier ist Rauchen fast lobenswert.

Die Technik des Umdeutens hilft uns auch im Umgang mit uns selbst:

Ganz ehrlich und Hand aufs Herz: Du tust es doch auch. Du führst auch Selbstgespräche. Und du bist nicht immer nett dabei! Um dich aufzuraffen vom Sofa, motivierst du dich mit Beleidigungen: „Komm du faules Stück. Geh joggen.“ Beleidigungen sind ganz tolle Motivationshilfen NICHT.

„Du bist faul.“ Das klingt wie in Stein gemeißelt. Für immer und ewig FAUL. Schönen Dank auch. Wir wollen unser Leben doch aktiv gestalten! Wir wollen sinnvoll und freudvoll leben! Negative Etiketten helfen uns dabei nicht weiter. Sie ziehen uns eher runter.

Welche wohlwollend beschreibenden Wörter die Verhaltensweise „faul“ aus unserem Beispiel?

Ökonomisch, andere Prioritäten setzend, gelassen, energiesparend/Energie für anderes aufwenden, auch mal fünf gerade sein lassen, träumen können, frei entscheiden über die eigene Zeit.

Im ersten Moment klingen diese beschreibenden Wörter vielleicht wie eine Beschönigung. Aber auch in dieser Sichtweise steckt Wahrheit. Vor allem ist die Ansprache sehr viel freundlicher. Der Blick auf die (eigenen oder fremden) Verhaltensweisen fällt dann sehr viel leichter. Neue Worte schaffen neue Gefühle! Neue Gefühle sorgen für Überraschung und neue Blickwinkel. Und nur darum geht es:

Es geht um die aktive Auseinandersetzung mit dem unerwünschten Verhalten.

Denn natürlich darf Verhalten geändert werden. Die Technik des Umdeutens ist nicht einfach ein „think positive“, sondern der erste Schritt, um sich der Änderung zu nähern. Wer sich (oder andere) ständig anklagt, kommt aber keinen Schritt weiter, denn wo angeklagt wird, wird auch rechtfertigt.

Wer nicht anklagt, provoziert auch keine langatmigen Erklärungen.

Wenn wir auf die unterschiedlichen Verhaltensweisen von Vorgesetzten schauen, habe ich für dich insgesamt sieben Typen mit sehr speziellen Verhaltensweisen vorbereitet.

1. Cheftypen: Der pedantische Chef

„Chef! Von der Messe bringe ich interessante Ideen mit! Wir sollten dieses neue IT-System der Firma XY unbedingt übernehmen, um dem Markt der Zukunft gewachsen zu sein!“

Darüber gibt es doch noch gar keine Erfahrungswerte! Nein. Wir investieren nicht in irgendein zufälliges Luftprodukt.“

„Aber ich habe es mir angesehen…“

„Herr Meier! Ich will Zahlen! Keine Begeisterung! Und kommen Sie das nächste Mal pünktlich!!“

Was nervt uns am pedantischen Chef?

Der Pedant braucht festgelegte Abläufe wie die Luft zum Atmen. Ordnungsliebe hin oder her – zwanghaftes Festhalten an Regeln und Prinzipienreiterei führen ein Unternehmen nicht zum Erfolg. Pedanten sind übervorsichtig, geizig, kontrollsüchtig und unflexibel. Super! Für die Steuererklärung!

Wie spricht der Strukturierte? „Das haben wir schon immer so gemacht.“ „Wo kämen wir denn da hin, wenn jeder das macht, was er will!“ „Pünktlichkeit, Disziplin!“

Welche Antworten hasst er? Jegliche Konjunktive wie zum Beispiel könnte, würde, hätte, sollte. Er kennt vor allem drei Buchstaben T – U – N.

Was würde dem Pedanten gut tun? 

Raus aus dem ewigen Trott und mal etwas ganz Verrücktes machen-zum Beispiel in ein underground Konzert gehen. Wer jeden Tag die gleichen Wege geht, erlebt nichts Neues. Tolle Ideen entstehen nur, wenn man der Möglichkeit, dem Durcheinander bewusst Raum gibt. Wilhelm Röntgen entdeckte die Strahlen nur durch Zufall. Führung bedeutet Raum geben. Führung beruht auf Vertrauen.

Die Technik des Umdeuten hilft uns, die Stärken zu sehen. Diese Frage

Was gefällt uns am Strukturierten? 

bringt uns wirklich weiter, denn so bemerken wir wieder das Positive beim Anderen.

So bleibt der Pedant auch in emotionalen Auseinandersetzungen gelassen, da für ihn ausschliesslich Fakten zählen. Sachlichkeit kann angespannte Situationen sehr beruhigen. Pedantische Menschen sind ausdauernd, fleißig, konsequent, planvoll und verantwortungsbewusst. Man kann auf sie bauen. Eigentlich ein dufter Typ! Wäre er halt nicht der Chef.

Du sollst dir den pedantischen Menschen ja auch nicht schönreden. Du sollst ihm nur eine Chance geben. Das entlastet letztendlich dich selbst.

Die entscheidende Frage ist: Wie bleibst du bei diesem Chef gesund? Es ist deine Entscheidung: Bist du Teil des Problems oder Teil der Lösung? Handlungsfähig jedenfalls macht uns der wertschätzende Blick auf Stärken.

Also, was kann der Pedant? Den Überblick behalten und Details geduldig planen. Sein hohes Maß an Sachlichkeit lässt ihn auch unübersichtliche Situationen unaufgeregt analysieren.

Was kann er nicht? Neue Wege beschreiten und innovative Gedanken ertragen.

Also: Tust du das für ihn!

„Chef, auf der Messe habe ich ein sehr vielversprechendes neues Produkt entdeckt. Ich habe da mal recherchiert – bereits drei japanische Firmen haben auf diese software umgestellt und in den ersten drei Monaten ihre Effizienz um ca. 30% gesteigert.“

„Das klingt interessant.“

„Ja, die Zahlen, Daten, Fakten sprechen für sich. Die Vorteile für uns liegen klar auf der Hand.“

“ Herr Meier, das gefällt mir. Ich sehe, wir verstehen uns.“

2. Cheftypen: Der softe Chef

Als Softies werden Männer bezeichnet, die als sensibel, nachgiebig und gemäßigt gelten. Hugh Grant verkörpert diese Rolle besonders wirkungsvoll.

So verläuft ein Gespräch mit dem Softie:

„Moin Chef, bitte weisen Sie dringend das Update für unser Betriebssystem an, wir hängen hinterher.“

„Ja natürlich Matthias, das ist irgendwie untergegangen, weil Simone aus der Buchhaltung dann….“

„Die Buchhaltung hat genug Probleme. Wir schaffen unser Soll nicht ohne Update.“

„Ja, ich werd mal sehen, dass ich….“

Was nervt uns am Kumpel-Chef?

Die Orientierungslosigkeit. Der Softie übernimmt keine Verantwortung und übt keine notwendige Kritik.

O-Ton Softie 

„Harmonie ist doch das Wichtigste in der Firma.“ „Da leide ich richtig, wenn Sie beide sich streiten…“

Was würde dem Softie gut tun? Sich unbeliebt machen: auf dem Weg zum Hannover 96 Stadion „Braunschweig!“ schreien.

Was gefällt uns am Kumpel-Chef? 

Auch wenn du verzweifelst an diesem unschlüssigen, schlaffen Führungsstil: Versuch dich in der Technik des Umdeutens und such bewusst das Gute. Wie wäre es denn damit?

Der Softie interessiert sich wirklich für dich und seine Mitmenschen! Eigentlich ein dufter Typ! Wäre er halt nicht der Chef.

 Wie kommst du mit dem Softie klar? Sortier ihm Handlungsalternativen vor.

Zum Beispiel so:

„Lieber Chef, wie schön, dass ich Sie sehe! Letzte Woche sprach ich Sie ja schon auf das Update für unser Betriebssystem an, erinnern Sie sich?“

„Ja natürlich Matthias, das ist irgendwie untergegangen, weil Simone aus der Buchhaltung dann….“

„Ja genau, mit Simone habe ich auch gesprochen, in der Abteilung warten wir im Moment quasi nur aufeinander und bekommen fast Ärger miteinander.“

„Das will ich natürlich vermeiden. Das Update wird sofort gemacht.“

3. Cheftypen: Der cholerische Chef

Was ist ein Choleriker?

Cholerisch bedeutet gelbgallig. Da läuft jemandem die Galle über. Wir kennen das, wenn sich uns der Magen hebt. Choleriker kotzen sich auch aus. Sie sind leicht erregbar, unausgeglichen und neigen zu Wutanfällen. Diese Erwachsenen haben als Kinder bereits nicht gelernt, sich selbst und ihre Frustration zu regulieren. Leider haben sie dieses Defizit auch als Erwachsene nie ausgeglichen, was aber durchaus möglich ist.

Ein Dialog mit ihm klingt ungefähr so:

„Herr Meier!!! Sie sind ja völlig unfähig! Sie ruinieren das Geschäft!“

„Nächtelang habe ich an diesem Projekt getüftelt und Sie beleidigen mich!“

„Ich Sie beleidigen? Ich bin Ihr Chef, ich rede, wie ich will!“

Was nervt uns am cholerischen Chef?

Mag sein, dass er zurecht Kritik äussert, aber unkontrollierte Aggressivität, geringe Frustrationstoleranz, mangelnde Wertschätzung und Respektlosigkeit muss niemand ertragen.

Wie spricht der Choleriker? Brüllend und beleidigend. Angemessene Kritik weiß er gut zu verbergen.

Welche Antworten hasst er? Egal. Alle.

Was würde dem Choleriker gut tun? Ein Segeltörn mit Sturm-denn schlechtes Wetter ist kein persönlicher Angriff und kann auf hoher See nur im Team bewältigt werden. Brüllen hilft da gar nichts.

Was gefällt uns am cholerischen Typ? 

Lass uns wieder nachdenken, was Gutes darin steckt, so urplötzlich aus der Haut zu fahren. Die Technik des Umdeutens lohnt sich gerade hier besonders, weil der Choleriker wirloich Angst verbreitet und uns unter Druck setzen kann.

In der Tat gefällt uns sehr wenig an ihm. Ok, Choleriker sind selten nachtragend und im besten Falle durchsetzungsstark mit vollem Einsatz für die Sache. Er übernimmt Verantwortung und hält Widerstände aus. Das klingt doch schon weniger beängstigend.

Wie bleibst du bei diesem Chef gesund? 

Ungezügelte Aggressionen des Chefs machen Mitarbeiter krank – dieser Chef schadet dem Unternehmen.

Die Umdeutung-Technik hilft uns, wieder befreiter zu atmen und reduziert den Stress.

Die Rhetorik aber hält noch Tricks parat, denn der Choleriker lässt sich leicht mit einem rhetorischen Kniff überrumpeln.

Warum übrigen leicht? Weil cholerische Menschen beim Herumschreien selbst nicht richtig denken können.

Was kann ein cholerischer Mensch nicht? Andere Menschen wahrnehmen, Respekt zeigen, Rhetorik. Sie verplempern ihre Zeit mit Ärger. Wir nutzen unsere Zeit zum Denken!

Also setz ihn schachmatt!

Ruf dich als Mensch in Erinnerung und animier ihn zum Denken – mit der provokativen Intervention. So könnte dieser Dialog dann klingen:

„Herr Meier!!! Sie sind ja völlig unfähig! Sie ruinieren das Geschäft!“

„Sie haben ja so recht! Endlich spricht jemand die Wahrheit aus. Seit 25 Jahren versuche ich, das Unternehmen schnellstmöglich in den Ruin zu treiben.“

„Ähh. Machen Sie Witze?“

„Ja. Bitte lassen Sie uns den letzten Punkt nochmal besprechen.“

4. Cheftypen: Der chaotische Chef

„Herr Meier, gestern auf der Messe habe ich von einer super effektiven Innovation gehört! Die müssen wir hier unbedingt auch einführen!“

„Nicht schon wieder ein neues Projekt! Wir sind mit der Planung der letzten Software-Einführung noch nicht mal ansatzweise durch!“

„Seien Sie doch mal offen für Neues!“

„Auf meinem Schreibtisch stapelt sich die Arbeit.“

„Anscheinend sind Sie den Aufgaben nicht gewachsen.“

Was nervt uns am chaotischen Chef?

Heute dies morgen das. Mit halbgaren Aufträgen sitzt du dann da! Projektmanagement ist das Hasswort.

O-Ton Chaot:

„Tolle Idee! Wahnsinns Vision! Ich sehe es vor mir!“ „Das entscheide ich aus dem Bauch heraus.“

Welche Antworten hasst er? „Nicht schon wieder was Neues!“ „Wir haben das letzte Projekt noch nicht zu Ende geführt.“

Was gefällt uns am Chaos-Typ? Die Spontaneität: Der Visionär hat keine Angst vor Neuem und heimlich wärmen wir uns an der Flamme der Begeisterung.

Wie kommst du mit dem Chaoten klar? Behalt den Überblick, arbeite deine Aufgaben step by step ab:

„Herr Meier, gestern auf der Messe habe ich von einer super effektiven Innovation gehört! Die müssen wir hier unbedingt auch einführen!“

„Wann wollen wir uns dafür zusammensetzen? Und-soll ich dann die Projektplanung übernehmen?“

„Ja, das wäre mir sehr lieb, wunderbar, dass Sie mitdenken!“

„Die Gesamtumsetzung kann aber dauern. Jetzt sind wir ja gerade mit der neuen Maschinen-Technik beschäftigt. Über das neue Projekt müsste ich dann auch erst mal mit der Entwicklungschefin Frau Dr. Müller sprechen.“

„Sehr gut, ich sehe, Sie haben den Ablauf im Kopf. Wann denken Sie, kann denn das neue Projekt starten….?“

5. Cheftypen: Der korrekte Chef

„Guten Morgen Herr Meier, welche neuen Erkenntnisse bringen Sie denn von der Messe mit? Bitte berichten Sie.“

„Moin Chef! Ja, das war ganz toll. Wir hatten unglaublichen Zustrom am Stand, bestimmt so 50 Leute mehr am Stand als letztes Jahr und abends war so richtig was los…“

„Belanglos! Das will ich nicht wissen. Kommen Sie um elf zu mir ins Büro und bringen bitte! die Statistik! mit!!“

Was nervt uns am korrekten Chef?

Die Gefühlskälte. Nix gesagt ist gelobt genug.

O-Töne:

„Das erscheint mir nicht logisch.“ „Ich verlange ein Höchstmaß an Disziplin.“

Welche Antworten hasst er? „Das fühlt sich irgendwie nicht richtig an! Sie wissen doch, wie ich ticke – wir kennen uns doch schon so lange.“

Was gefällt uns am Korrekten?

Immerhin ist er gerecht. Dieser Chef mobbt nicht, sondern beurteilt nach Leistung!

Was würde dem Korrekt-Distanzierten gut tun? 

Liebe. Ganz viel Liebe. Oder ein Hund, der sich jeden Tag freut, ihn zu sehen.

Wie kommst du mit dem Korrekten klar? Warte nicht auf Wärme und Lob. Freu dich am Gerechtigkeitssinn diesen korrekten Menschen.

„Guten Morgen Herr Meier, welche neuen Erkenntnisse bringen Sie denn von der Messe mit? Bitte berichten Sie.“ 

„Insgesamt sind wir mit dem Mehr an Interessenten sehr zufrieden. Hier die genaue Statistik. Unser Netzwerk hat sich durch unseren Einsatz an den Abenden deutlich vergrössert, die entsprechenden Kontakte sehen Sie hier in dieser Liste.“

6. Cheftypen: Der narzisstische Chef

„Hallo Peter – na?? Wie war Ihr Wochenende???? Haben Sie ordentlich gefeiert???“

„Ja, naja, wir haben einen Familienausflug nach Soltau….“

„Sie sind viel zu brav, Sie müssen was ausstrahlen! Ordentlich feiern muss man! Aber!!! Wer feiern kann muss auch arbeiten können. Und umgekehrt hahahaha!!!“

Was nervt uns am Strahlemann?

Seine schon lächerliche Sucht nach Anerkennung und Statussymbolen.

Wie spricht der Narziss?

„Stell schon mal die Sektpullen kalt-bald gibts Abschlüsse zu feiern!“ „Das Geschäft läuft super! Mein Verdienst.“

Welche Antworten hasst er? „Da muss ich Ihnen widersprechen..“

Was gefällt uns am Strahlemann? Immerhin macht er durch Lautstärke mangelndes Charisma wett und damit durchaus was her.

Wie kommst du mit dem Narziss klar? Stachel nicht durch Kompetenz und Fachwissen seine tiefe innere Unsicherheit an – das kränkt ihn nur. Er wird niemals Kritik annehmen oder gar für ein gutes Arbeitsklima sorgen.

Sobald eine richtig interessante Stelle in einem anderen Unternehmen frei wird: Bewerben!

7. Cheftypen: Der autoritäre Chef

„Hallo Chef. Im Laufe der letzten Wochen konnten wir in der Abteilung feststellen, dass der workflow nicht so lief wie erhofft. Ich habe mir da etwas überlegt, und zwar könnten wir…“

ICH WERDE MIR EINE LÖSUNG ÜBERLEGEN UND SIE DANN DARÜBER IN KENNTNIS SETZEN, schließlich trage ICH DIE VERANTWORTUNG, ALSO GEBE ICH DIE ANWEISUNGEN UND SIE FÜHREN sie AUS.“

Was nervt uns am autoritären Chef?

Die Allmachtsfantasie. Kann alles, macht alles! Vor allem andere platt.

Wie bleibt man bei diesem Chef gesund? oder vielmehr: Wie bleibt dieser Chef gesund? Denn dass er seine Kräfte überschätzt und gnadenlos ausbeutet, führt IHN zum Herzinfarkt. Nicht uns.

Wenn dein Arbeitsumfeld es zulässt, üb professionelle Kritik an deinem autoritären Chef. Er überfordert sich selbst und strampelt sich tagtäglich ab!

„Hallo Chef. Im Laufe der letzten Wochen konnten wir in der Abteilung feststellen, das der workflow nicht so lief wie erhofft. Ich habe mir da etwas überlegt, und zwar könnten wir…“

ICH WERDE MIR EINE LÖSUNG ÜBERLEGEN UND SIE DANN DARÜBER IN KENNTNIS SETZEN, schliesslich trage ICH DIE VERANTWORTUNG.“

„Natürlich Chef, das ist doch klar. Darf ich Ihnen unseren Vorschlag dennoch auf den Schreibtisch legen? Vielleicht gefällt er Ihnen ja. Dann hätten Sie schon wieder etwas Zeit gespart!“

8. Cheftypen: Der perfekte Chef

„Chef, Der Liefertermin konnte nicht eingehalten werden. Was machen wir jetzt?“

„Ja, das ist ein kleiner Rückschlag, aber Sie schaffen das schon, unseren Kunden zu beruhigen.“

Der perfekte Chef sorgt für reibungslose Abläufe, erfasst Sachverhalte, entwickelt eigene Ideen und hört anderen zu. Denn dieser Chef oder diese Chefin kanns einfach. Sie setzen Vertrauen in ihre Mitmenschen, in ihre Fachkompetenz. Darin, dass sie arbeiten wollen. Nehmen wir zum Beispiel an, es ist etwas Blödes passiert.

Anstatt aus der Haut zu fahren wie der Choleriker, vertraut der perfekte Chef den Menschen um ihn herum. Er delegiert Aufgabenbereiche und beteiligt Mitarbeiter am gemeinsamen Gefühl von Mitverantwortlichkeit.

Ein anderes Beispiel für gelingende Kommunikation: Du präsentierst deinem Vorgesetzten eine Email an wichtigen Geschäftspartner. Dein Chef kritisiert deine Mail und hat eigentlich andere Formulierungsideen. Wie spricht er mit dir? Wie kritisiert er deinen Vorschlag?

„Ich möchte Ihren Vorschlag nicht übergehen, auch wenn ich anderer Meinung bin. Machen Sie es so, wie Sie sagen.“

So motiviert und führt man Menschen. Der Chef sagt sachlich, klar, freundlich und vor allem wertfrei, dass er anderer Meinung ist. Kommunikation funktioniert gut, wenn wir auf Bewertungen verzichten, wie falsch, richtig, besser, schlechter. Die berühmten Ich-Botschaften eignen sich, um ein Dilemma aufzuzeigen und den Gesprächspartner an der Entscheidung für die weitere Vorgehensweise zu beteiligen.

„Chef, in der nächsten Woche steht viel Arbeit an. Könnten wir jetzt einige Punkte besprechen?“

„Ich habe nicht viel Zeit, aber ich kann Sie jetzt auch nicht wieder wegschicken.“

Der berühmte Dirigent Leonard Bernstein sagte über Führung:

„The conductor must not only make his orchestra play – he must make them want to play.“ Das Orchester soll nicht nur spielen-es soll spielen wollen!