„Meine Güte, dieses Fest erinnert mich ein bißchen an ein Kinderfest. Wann habe ich zum letzten Mal ein Spiel wie Eierlaufen machen müssen!“

Glasperle 1: Ein Wort aufnehmen und eine neue Geschichte daraus machen. Gib dabei ein bisschen von dir preis:

„Ja, das ist auch bei mir lange her. Eierlaufen haben wir auf dem Geburtstag meines Sohnes letzte Woche gespielt.“

Glasperle 2: Ein Wort aufnehmen und eine neue Geschichte daraus machen. Gib dabei ein bisschen von dir preis: „Ein Geburtstagsfest im Sommer! Wie schön! Wie alt ist er geworden?“

„5. Eigentlich wollte er lieber Fussball spielen, aber das wollte meine Frau nicht.“

Glasperle 3: „Jaja, die Frauen..“

Bei alledem ist es völlig unwichtig, ob wir das einander sagen oder nicht. Wir gewinnen auf der Informationseben nichts. Auf der Sachebene schon – denn wir sind gerade dabei, herauszufinden, ob diese Person für mich interessante Impulse bringt.

 

Ob die Chemie stimmt, finden wir im Laufe des Gespräches heraus. Darum geht es aber nicht. Es geht darum, einander in Würde und Respekt zu begegnen und auch wieder auseinander gehen zu können. Auf jeden Fall übt das kleine Gespräch, der Smalltalk unsere Sozialkompetenz.

„Es geht um die Kunst der Wertschätzung“, sagt Kommunikationsexpertin

Dr. Mechthild Klotz. In ihrer Praxis in der List unterrichtet sie die Kunst des interessierten Nichts, das so viele Türen öffnen kann.

Nichts ist ja nicht buchstäblich nichts, sondern ein bisschen ist eben DOCH da. Ein Hauch von Nichts. Sehr teuer, sehr exklusiv, sehr kostbar. Dr. Mechthild Klotz sagt, es geht um das Interesse am anderen, an etwas Neuem, das ich noch gar nicht weiss, an dem, was uns möglicherweise gemeinsam ist und an dem, was uns total voneinander unterscheidet.

Smalltalk ist Schwerstarbeit.