Die Machtspielchen der Chefinnen

Mooment! Frauen und Macht? Zwei Tabuthemen krachen aufeinander. Macht ist doch so ein Männerding, da stehen wir Frauen ja wohl drüber. Leider denken wir Frauen noch sehr häufig so. Natürlich gut für die Männer, die keine moralischen Bedenken haben, nach der Macht zu greifen. Frauen tun also gut daran, das Thema Macht/Power/Energie/Befähigung ganz schnell für sich zu entdecken. Und gesund mit Macht umzugehen.

Was ist denn gesund an Macht?

Hallo? Jede Mutter hat Weisungsbefugnis über ihre Kinder, ist das keine Macht?

Vielleicht würden bei mehr eigenem Bewusstsein für Macht Konkurrenz-Spielchen anders verlaufen. Denn wenn Kollegin A Kollegin B richtig wehtun will, ignoriert sie diese. Schliesst sie aus. Guckt sie nicht mehr an. Richtet das Wort an die anderen. Lächelt andere an und gibt einer anderen neuen Lieblingskollegin ihre kleinen Geheimnisse preis.

WORUM gehts? Geheimnisse erzählen? Nicht anlächeln? Wehtun? Was sind denn das für Gesprächskriterien? Und was hat Kollegin B denn bloss angestellt, derart dämonisch gefährlich angefeindet zu werden? 

Sie war einfach besser. Schöner. Schicker. Kompetenter. Ist befördert worden. Das muss bestraft werden. Auch mit Gruppenrausschmiss. Denn im weiblichen Kommunikationsverhalten zählen die beiden Eckpfeiler Zusammengehörigkeit und Inhalt. Konsensfindung fällt Menschen im weiblichen Kommunikationsverhalten daher eher leichter. Konkurrenz aus den eigenen Reihen, ein Heraustreten einer Einzelnen aus dieser Gemeinschaft führt also zu dämonischem Mobbing? Ja. Leider erlebe ich selbst es immer wieder, und auch Klientinnen schildern diese Problematik. Jedes Verhalten hat seine goldene und seine dunkle Seite. Es geht immer um die tieferen Beweggründe, die man auf den ersten Blick nicht wahrnimmt. Jeder handelt aus den für ihn besten Gründen, leider manchmal ohne Blick auf die Bedürfnisse der Gesellschaft.