So verlierst du nie mehr den roten Faden

1. Inhaltliche Klarheit

Du weißt, was du sagen willst. Du weißt, wer wann was wozu und mit wem mit welchen Hilfsmitteln gemacht hat. Perfekt. Dann kann dir eigentlich nichts mehr passieren. Außer vielleicht zu lange Sätze!

2. In der Kürze liegt die Würze

Formuliere kurze Sätze. Verzichte auf lange Sätze. Red dich nicht um Kopf und Kragen. Zieh nicht das Ende deiner Sätze hoch, als ob da ein Fragezeichen stünde. Das bringt dich in Zugzwang und du hörst nie mehr auf zu sprechen und immer neue Sätze zu produzieren. Geh mit der Stimme runter und wiederhole das so oft wie möglich. Bringe deine inhaltliche Klarheit auf den Punkt. Klar fallen einem 1000 Dinge ein, die alle noch gesagt werden könnten. Tu es nicht. Bleib in deiner Struktur. Weniger ist mehr.

Wie beim Einrichten einer Wohnung, legst du dich auf zwei oder drei Wohnfarben fest. Eine Hauptfarbe für die Wände, eine für die Möbel und die dritte für die kleinen Teile, wie Bücher (farblich geordnete Bücher findet an zwar nie mehr wieder, sehen aber gut aus), Tagesdecken, Kissen, Accessoires, Keramik, Bilder und so weiter.

Beim nächsten Spaziergang über den Flohmarkt gleichst du gedanklich mit dem bereits vorhandenen ab und ob zum Beispiel diese wunderschöne Vase dazu passt. Tut sie es so gar nicht, wirst du sie nicht nehmen. Ohne inneren Dialog zwischen den Dingen herrscht keine Harmonie.

Betrachte doch einmal auch deine Rede als das liebevolle Einrichten deiner Wohnung.

Kurze Sätze laden deine Zuhörer zum Nachdenken ein. Du gibst ihnen Zeit. Du SCHENKST ihnen Zeit zum Nachdenken.

3. Der Brad Pitt-Trick

Wer macht was. Jeder Satz braucht einen Hauptakteur. Das kann eine Person oder auch eine Sache sein. Dieses Subjekt muss dir klar vor Augen stehen, damit du den roten Faden nicht verlierst. Dann lässt du dieses Subjekt etwas tun. Damit hast du bereits eine handelnde Person. Das ist der Anfang und das Gerüst für deine Rede.

4. Struktur am Ende – oder auch zwischendurch – noch einmal wiederholen

In deinem Fazit am Ende deines Vortrags kannst du deine Behauptung, deinen Ear-Catcher, deine steile These aus der Einleitung noch einmal aufgreifen.

Mit anderen Vokabeln und einer anderen Stimmfärbung als am Anfang deiner Rede kannst du Emotionen gestalten. Warst du eingangs sachlich und auf ZDF (Zahlen, Daten, Fakten) bedacht, kannst du deinen Zuhörer am Schluss, kurz bevor alle weggehen, eine Emotion, eine Stimmung mitgeben: du kannst sie zum Lachen oder auch zum Weinen bringen, eindringlich um Hilfe bitten, ihnen ein gutes Gefühl oder schlechtes Gewissen geben. Das hängt von deinem Thema ab.

Wichtig an diesem Punkt ist:

Auch wenn du anfangs den roten Faden verloren haben solltest, hast du jederzeit und spätestens am Ende deiner Rede die Gelegenheit, dein Fazit, deine Motivation, deine Sichtweise darzustelle

 


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